Wiederbewaldung und Waldumbau in Zeiten des Klimawandels
Um nach und nach die insgesamt 130.000 ha Kahlflächen in NRW wieder aufzuforsten, bedarf es eines erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwands. Diesen haben Waldbesitzende selbst zu tragen. Um insbesondere den Privatwald dabei zu unterstützen, bietet das Land NRW finanzielle Hilfe in Form von Fördermitteln (waldbauernlotse.de) an. Zusätzlich hat sich in den vergangenen Jahren die sogenannte „Wiederbewaldung durch Dritte“ bewährt.
Letzteres bedeutet, dass Schulklassen, Vereine und Firmen unter forstfachlicher Leitung Kahlflächen aufforsten. Die Finanzierung der Maßnahmen, von den Pflanzenkosten über Schutz vor Wildverbiss und Fegeschäden bis hin zu Pflegemaßnahmen innerhalb der ersten fünf Jahre nach der Pflanzung, wird hierbei aus Spenden oder Sponsoring gewährleistet. Das Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe unterstützt gerne die „Wiederbewaldung durch Dritte“, indem es Partner für Pflanzaktionen zusammenbringt und diese organisiert.
Neben der geleisteten Arbeit und der Finanzierung ist den Forstleuten wichtig, dass bei diesen Pflanzaktionen für die Teilnehmenden ein besonderer Bezug zur Natur hergestellt wird. Annette Uhr, Waldpädagogin im Forstamt Ostwestfalen Lippe, betont: „Besonders Kinder und Jugendliche sind stolz, durch ihre gepflanzten Bäumchen aktiv zum Klimaschutz beizutragen.“ „Viele Kinder und Jugendliche fassen spontan den Plan, nach einigen Jahrzehnten mit ihren Kindern oder Enkeln die heute gepflanzten Bäume wieder zu besuchen,“ ergänzt Markus Rübsamen, Forstkollege und Revierleiter im Revier Schloß Holte-Stukenbrock.
Eine weitere positive Maßnahme für den Klimaschutz ist der Umbau reiner Nadelwälder in klimaangepasste artenreiche Laub-Nadel-Mischwälder. Hierzu gibt es im Bereich Schloß Holte-Stukenbrock aktuelle Beispiele. Unlängst wurden auf Flächen des Kreises Gütersloh, im Naturschutzgebiet Moosheide, „unerwünschte“ Baumarten wie die invasive Spätblühende Traubenkirsche aus dem Unterstand entfernt und durch erwünschte, klimaangepasste Laubbäume, ersetzt. Tatkräftige Unterstützung gab es bei dieser Waldumbauaktion, vom Jahrgang Sechs der Freien Waldorfschule Gütersloh sowie drei Klassen der Gesamtschule Schloß Holte-Stukenbrock. Die forstfachliche Organisation und Durchführung lag bei Markus Rübsamen.
Autor: Annette Uhr, Wald und Holz NRW
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